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Allgemeines zu Teichen | ||||||||
Immer wieder treten ähnliche Fragestellungen rund um das Thema „Teichbau“ auf. Diese sollen im Folgenden kurz erläutert werden. Eine detaillierte Bearbeitung erfolgt in den entsprechenden Fachbeiträgen oder kann mit dem Autor abgestimmt werden. Pflanzenschutzprobleme an Wasserpflanzen · Blattläuse an Wasserpflanzen verschiedenster Art und Seerosen: Gegenmaßnahmen: Abspritzen mit hartem Wasserstrahl · Mehltau an Sumpfdotterblumen im Spätsommer (Juni/Juli) weiß bemehlte Blätter. Gegenmaßnahmen: Rückschnitt und Entfernung befallener Blätter. · Seerosenzünsler verursachen an den Blättern der Seerose Fraßschäden, die ähnlich wie Fischgräten zum Rückgrat links und rechts der Haupt-Blattader der Seerosenblätter verlaufen. Gegenmaßnahmen: Befallene Blätter mitsamt anhaftenden Larven entfernen. · Stickstoffmangel an Froschlöffel. Der Mangel äußert sich zuerst in Form von schwarzen Flecken auf den Blättern. In der Folge setzt Gelbverfärbung der Blätter ein, die bis zum Absterben führt. Der Bedarf an Stickstoff ist besonders nach der Blüte des Froschlöffels groß. Generell können Teiche, v.a. ohne Fischbesatz, unter einem Stickstoffmangel leiden, da dieser in Gasform entweichen kann. Hier kann eine Düngung Abhilfe schaffen. Wasserlinsen Auch als Entengrütze bezeichnet.
Sie siedeln sich bei übermäßigem Nährstoffangebot und oft in schattigen Lagen an. Ein Entfernen durch Abfischen führt meist nicht zum Erfolg. Vielmehr gilt es, die Standortbedingungen – am ehesten den Nährstoffhaushalt – so zu verändern, dass die Wasserlinsen von selbst ausbleiben. Wasserpest Häufig gefürchtet, da das übermäßige Wachstum befürchtet wird. Die Wasserpest (Elodea canadensis, Elodea nuttallii) gehört zu den Unterwasserpflanzen, die einen hohen Verbrauch an Nährstoffen haben und gleichzeitig viel Sauerstoff produzieren. Beides positive und wünschenswerte Eigenschaften. Die Wasserpest zählt jedoch zu den Neophyten, den Pflanzen also, die an Naturstandorten die ehemals einheimische Vegetation durch Überwachsen verdrängen. Sie ist daher für den Einsatz in Teichen nicht zu empfehlen. Alternativen sind das Hornkraut (Ceratophyllum demersum), das Tausendblatt (Myriophyllum spicatum) oder Laichkrautarten wie Potamogeton lucens oder Potamogeton natans. Graskarpfen und andere Fische Gelegentlich hört man „schlaue“ Ratschläge, die besagen, man solle zur Niederhaltung unerwünschten Pflanzenwuchses, besonders aber gegen Fadenalgen im Teich, Graskarpfen einsetzen. Davon ist unbedingt abzuraten. Fische fressen oft Pflanzen im Teich ab, einschließlich der Seerosen. Die Fische scheiden aber auch entsprechende Mengen aus. Das heißt, Nährstoffe, die vormals in Algen oder Pflanzen gebunden waren stehen nun wieder frei verfügbar im Wasser zur Verfügung – meist für eine erneute Algenbildung. Von Fischbesatz in Schwimmteichen, Biotopen und Anlagen ohne technische Filter ist abzuraten. Enten Enten in künstlich angelegten Teichen stellen ein großes Problem dar. Nach nur 3 bis 4 Tagen haben sie nicht nur sämtliche Pflanzen heraus gezupft, zudem lässt der Entenkot das biologische und chemische Gleichgewicht bereits nach kurzer Zeit vollständig kippen. Reiher Graureiher sind gefürchtete Fischräuber. Fischteichbesitzer, deren Teiche von Graureihern heimgesucht werden, haben damit ein großes Problem. Als Gegenmaßnahmen können Netze über den Teich gespannt werden, diese werden jedoch auch häufig zur Todesfalle für andere Vögel. Eine weitere Möglichkeit ist es, Kunststoffreiher aufzustellen, deren Standort allerdings alle 1 – 2 Wochen geändert werden muss. Reiher respektieren untereinander ihre Jagdgebiete und halten Kunststoffnachbildungen von Artgenossen für zu respektierende Jagdgefährten. Schlammsauger Schlammsauger sind Geräte zum Absaugen von Mulm oder Sediment aus dem Teich. Hier bietet der Markt eine große Bandbreite von günstigen Hobbygeräten bis hin zu Profigeräten in einer Preisklasse von mehreren tausend Euro. Es ist in erster Linie abhängig von der Teichgröße und dem Grad der Verschmutzung, was hier das Passende ist. Einige engagierte Teichbaubetriebe vermieten die Geräte auch zu Testzwecken, bieten Seminare für Teichbesitzer an oder führen die Reinigung als Dienstleistung durch. Wasseranalysen Sie sind meist unerlässlich zur Beurteilung der Wasserqualität und zur Entscheidung über mögliche Maßnahmen an Teichanlagen. Relevante Parameter sind: Gesamtphosphor, Nitrat, Karbonathärte, Leitfähigkeit, pH-Wert. Je nach Art und Nutzung der Teichanlage (Schwimmteich, Naturpool, Koiteich…) können weitere Parameter hinzukommen. Gerade der Gesamtphosphorwert ist von größter Bedeutung und ist ein Parameter, der in einem Labor bestimmt werden muss. „Düngung“ Anhand der Wasseranalysen lassen sich oftmals Aussagen treffen über Nährstoffe, die im Minimum oder im Mangel sind. Gewässer natürlicher Art sind phosphorlimittiert, die Biologie – und damit die Pflanzen – wächst aber nur soweit, bis das erste Element im Mangel auftritt, selbst wenn alle anderen im Überfluss vorhanden sind (Minimumgesetz nach Liebig). Daher kann es erforderlich sein, Mangelnährstoffe auch in Teich zuzugeben, damit die Biologie soweit wachsen kann, bis Phosphor im Minimum ist. Eine Entscheidung über eine Düngung sollte immer in Kombination mit einer Wasseranalyse und in Absprache mit einem Experten getroffen werden. Autor: Carsten Schmidt, Landschaftsgärtnermeister, öffentlich bestellter Sachverständiger für Garten- und Landschaftsbau mit Schwerpunkt Schwimmteichanlagen. info@teichundgarten.de www.teichundgarten.de |
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