Autor: Stefan Ernert, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Westerwald-Osteifel
In den letzten Jahren kann eine verstärkte Zunahme der Gemeinen Rispe auf dem Grünland, insbesondere auf intensiver geführten Flächen, beobachtet werden. Verbunden mit dem Rückgang des wertvollen Grasgerüsts kommt es dort zu einer Verfilzung der Grasnarbe, die anderen Arten selbst bei Nach- oder Übersaat keine Möglichkeit zur Besiedlung gibt. Mit höheren Bestandsanteilen der Gemeinen Rispe gehen Ertrags- und Qualitätsverschlechterungen des Futters einher, weshalb für etliche Grünlandflächen eine „Rispensanierung“ ins Auge gefasst werden müsste.
Die Gemeine Rispe ist auf eine ausreichende Wasserversorgung angewiesen, Wassermangel lässt sie aufgrund ihrer geringen und oberflächigen Verwurzelung schnell „rückwärts“ wachsen. Ebenso schnell kann jedoch auch wieder der „Vorwärtsgang“ eingeschaltet werden. Somit bietet gerade eine trockene und heiße Witterung günstige Voraussetzungen für eine Bekämpfung.
Die mechanische Beseitigung der Rispe erfolgt dabei günstigerweise nach einem Schnitt (ab dem 2. Schnitt). Mit einem Striegel wird der Rispenfilz ausgerissen bzw. ausgekämmt, um ihn dann auf der Oberfläche vertrocknen zu lassen. Abhängig von der anfallenden Masse muß die Fläche eventuell auch geräumt werden. Eine Nachsaat bis 20 kg/ha je nach entstandener Lücke versteht sich von selbst. In jedem Fall muss immer gewährleistet sein, dass das Saatgut den nötigen Bodenschluss erhält. Abhängig vom Striegelerfolg, sprich dem Ausmaß der geschaffenen Lücke kann der Einsatz eines Schlitzsaatgeräts (Vredo, Köckerling) sinnvoll sein. |